wingwave

Eine Methode des Emotionscoachings

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Einleitung

Mit wingwave hat eine hocheffiziente Möglichkeit zur Lösung emotionaler Blockaden und/oder zur Leistungssteigerung, Einzug in die Welt des Coachings gehalten. Das ursprünglich aus der Traumatherapie stammende EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), entdeckt 1987 von Francino Shapiro, wurde um die Jahrtausendwende von Cora Besser-Siegmund und Harry Siegmund als geschütztes Verfahren „wingwave“ für das Coaching zur Anwendung gebracht.

So schnell wie der Flügelschlag eines Schmetterlings soll im Rahmen dieses Kurzzeit-Coachings durch verschiedene Methoden die gezielte Stimulation beider Gehirnhälften in einer zuvor exakt ermittelten Intervention (wing) die emotionale Balance eines Coachee wiederherstellen und/ oder seine Ressourcen, mit denen er ein angestrebtes Ziel erfolgversprechend erreichen kann, verstärkt werden.

Diesen Effekt erzielt wingwave u.a. durch das Aktivieren der REM-Phase (Rapid-Eye-Movement), die normalerweise nur in bestimmten Phasen des Tiefschlafes auftritt, im wachen Zustand. Das verhilft unter anderem dazu, dass blockierende Emotionen nachträglich vom Gehirn verarbeitet und so integriert werden können.

Angereichert mit Erkenntnissen aus dem neurolinguistischen Programmieren und ergänzt durch die Entwicklung des sogenannten Myostatik-Tests, dient diese Methode des Emotionscoachings dem Abbau von Stress und somit der Prävention. Die Gehirnforschung hat gezeigt, dass die wachen Augenbewegungen ebenso wie in der REM-Phase des tiefen Schlafes, deutlich stresslindernde Reaktionen in verschiedenen Gehirnarealen ansprechen.

Sie kann aber zeitgleich auch zur Steigerung der Kreativität, der geistigen Fitness und Konfliktstabilität eingesetzt werden. Der Myostatik-Test verhilft der präzisen Ermittlung der individuell wirksamen Stressoren.

Die verschiedenen Phasen im Wingwave

Die Methode Wingwave lässt sich in verschiedene Phasen unterteilen, auf die ich im Folgenden näher eingehen möchte. Hierbei habe ich mich grob an den im Buch „Wingwave Coaching- Wie der Flügelschlag eines Schmetterlings“ beschriebenen Phasen orientiert und diese durch Inhalte aus der „Profi Box“ (siehe Quellenangaben) ergänzt.

1. Die inhaltliche Vorbereitung des Coachees

Zum Beginn steht die inhaltliche Vorbereitung des Coachees.

Selbstverständlich ist auch in einem Wingwave-Coaching die Basis zunächst einen guten Rapport herzustellen

trägt eine gute Beziehung zwischen Coach und Coachee doch entscheidend dazu bei, ob eine Coaching-Intervention Erfolg verspricht.

Im Anschluss wird der Cochee über den theoretischen Hintergrund und die Wirkweise von Wingwave informiert. Der Coach erklärt, dass die REM-Phase, das älteste und natürlichste Stressmanagement der Welt ist, durch deren Stimulation im wachen Zustand (Die Augen folgen dem Winken des Coachs) blockierende Erlebnisinhalte nachträglich verarbeitet werden können.

Im weiteren Verlauf sollte man dem Coachee die körperlichen Reaktionen von Angsterleben erläutern, weil es im Prozess zu intensivem emotionalem Erleben kommen kann. Dieses ist zwar meist nur kurzzeitig, kann aber mit körperlichen Reaktionen einhergehen.

Ist der Coachee gut vorbereitet, kann er diese Reaktionen einordnen und nimmt sie nicht als Gefährdung wahr.

Wenn wir Angst erleben, mobilisiert das Stammhirn praktisch automatisch alle Energien für einen möglicherweise erforderlichen Angriff oder eine Flucht. Dies geht u.a. mit folgenden körperlichen Vorgängen einher:

– Ausschüttung des Stresshormons Cortisol

– Verengung der Gefäße im Oberkörper, Erweiterung der Gefäße im Unterkörper

– Aktivierung des Kreislaufes, wodurch Herzklopfen entsteht

– Kalte Hände und Füße

– Innere Hitze, weil das Blut kurzzeitig nach innen gedrängt wird, um hier zu mobilisieren; damit verbunden Angstschweiß, um das innere Hitzeerleben wieder runter zu kühlen

Treten diese körperlichen Symptome durch besonders intensiv erlebte Gefühle im Coaching auf, kann der Coachee sie nun einordnen. Dass sie auch als Indikator für einen wirkungsvollen Prozess gesehen werden können, verhilft dem Coachee an der Stelle die körperlichen Reaktionen besser anzunehmen.

Zur besseren Veranschaulichung bedienen sich Cora Besser-Siegmund und Harry Siegmund in ihrem Buch „Wingwave-Coaching“ an dieser Stelle verschiedener Metaphern, um den Prozess bildhaft zu veranschaulichen.

Zum einen benennen sie das Bild des Küchen-Jungen aus der Dornröschengeschichte.

In der Szene, in der Dornröschen wiedererwacht, erwachen zeitgleich auch alle anderen Bewohner des Schlosses wieder zu Leben. Der Küchen-Junge, der kurz vorm hundertjährigen Schlaf von seinem Chef eine Ohrfeige bekommen sollte, erhält diese just nach dem Moment des „Aufwachens“.

Die Szene soll symbolisch für das kurzzeitige Durchlaufen eines teilweise schmerzhaft empfundenen Prozesses stehen, der abläuft, wenn eine blockierende Emotion gelöst und integriert wird. Die negativen Emotionen können durchaus massiv wirken und Irritation auslösen, wenn sie einem unvorbereitet widerfahren.

Zum anderen nutzen sie die sogenannte Tunnel-Metapher.

Sie möchten damit veranschaulichen, warum der Coach beim Aufbau besonders negativ empfundener Emotionen weiterwinken wird. Somit erklärt man bildhaft die Geschichte eines Lokführers, der Angst vor der Durchquerung von Tunneln hat.

Damit sich die Angst schnellstmöglich wieder löst, würde dieser zügig den Tunnel durchqueren, um wieder Tageslicht zu sehen. Führt der Coach die Intervention auf diese Art durch, erlebt man das negative Gefühl nur kurzzeitig und es kann sich im Anschluss zügig wieder abbauen.

Im weiteren Verlauf führt man die Form des Winkens einmal vor, wobei ein schnelles Winken, der Verarbeitung negativer Emotionsinhalte dient, für das sogenannte „Einweben“ einer Ressource hingegen ein langsameres Winken genutzt wird.

Bevor man zur Kalibrierung des Myostatik-Tests kommt, wird dem Coachee noch erläutert, dass eine wichtige Aufgabe für ihn darin besteht, sein visuelles, auditives und kinästhetisches Sinneserleben während des Prozesses zu beobachten.

Offenbar findet eine aus dem NLP stammende Intervention während der wachen REM-Phase nämlich automatisiert im Innenleben des Coachee statt. Der Coachee arbeitet unbewusst an der Veränderung der Submodalitäten, was im Ergebnis oftmals befreiend wirkt und überdies unterstützt im Hier und Jetzt zu sein.


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