Biodynamischen Craniosakralen Osteopathie

und Systemisches Coaching

Abschlussarbeit von Karin Eckenbach, als PDF lesen


Es ist einfach passiert und war auf einmal da, die Verbindung zwischen der Biodynamischen Craniosakralen Osteopathie und des Systemischen Coachings.

Kurze Einführung in die Biodynamische- Craniosakrale Osteopathie zum besseren Verständnis

Die biodynamische Osteopathie ist eine sehr sanfte Therapie, die ohne direkte Manipulation gegen einen Widerstand des Gewebes, ausgeführt wird.

Das heißt der Therapeut spürt mit seinen Händen in welche Richtung oder in welche Dynamik sich das Gewebe (Muskeln, Sehnen, Nervengewebe, Organgewebe usw.) des Klienten bewegen möchte, um mehr Freiheit und Weite und damit eine bessere Funktionalität zu erlangen.

Eine wichtige Komponente in der Behandlung ist, das autonome Nervensystem des Klienten zur Ruhe zu begleiten.

Im Prozess der Stille kann der Körper des Klienten seine Selbstheilungskräfte entfalten. Die Behandlung wird von daher oft als sehr ruhig oder wie ein tiefes Loslassen und Fließen empfunden.

Eine Grundaussage des Begründers der Osteopathie von Dr. A.T. Still ist:

Find the Health.

Finde die Gesundheit im Patienten, Krankheit kann jeder finden. Der Therapeut folgt somit dem Selbstheilungsprozess, um diesen zu unterstützen.

Hierbei spielt die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit eine große Rolle, sie pulsiert in einem bestimmten Rhythmus, der als feine Bewegung am ganzen Körper spürbar ist.

Dieser craniosakrale Rhythmus wird neben den anderen Körperrhythmen, wie Atem oder Herzschlag, als primär respiratorischer Rhythmus bezeichnet. Dies weist auf eine heilende, übergeordnete Kraft hin.

Das Nervensystem und damit das Craniosakrale System, formt sich als erstes bei der Entstehung des Lebens und ist das letzte System, das den Körper beim Prozess des Sterbens verlässt.

Die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit mit ihrer Pulsation durchdringt auf einer tieferen Ebene alle Gewebsstrukturen, alle Zellen und auch Energiefelder des Körpers und trägt die ursprüngliche Matrix für das Prinzip Gesundheit im Körper in sich.

Ein freies, ausgeglichenes Craniosakrales System ist von großer Bedeutung für die optimalen Funktionen des Nerven-Hormon- und Immunsystems, als auch für sämtliche Lebensfunktionen.

Beschwerden treten auf, wenn der primär respiratorische Rhythmus aus dem Gleichgewicht gerät und der freie Ausdruck behindert wird.

Bei der Behandlung werden nach Erspüren des craniosakralen Rhythmus z. B. auftauchende Disharmonien und Einschränkungen in der Gewebsstruktur erkannt, dort wo sich das Craniosakrale System nicht frei entfalten kann.

Sanfte Impulse sogenannte Einladungen erinnern Körper/ Organgewebe, Membranen oder Knochen an die verloren gegangene Ordnung und unterstützen das System, sich von innen heraus zu korrigieren.

Genaue anatomische Kenntnisse des Therapeuten ermöglichen einen präzisen und klaren Kontakt zu den Strukturen.

Ein tiefer Heilungsprozess wird in Gang gesetzt, der nicht nur physische, sondern auch psychische und emotionale Themen an die Oberfläche bringt.

Es ist wichtig die Symptome als Sprache des Körpers zu verstehen und ihre Ursache bewusst zu machen.

Dies kann mit sprachlicher Begleitung unterstützt werden. Aber oft wird still gesprochen, das heißt lautlos nur als eine energetische Information

Hervorheben der Gemeinsamkeiten des Systemischen Coachings und Craniosakralen Biodynamischen Osteopathie

A) die Grundhaltung des Couches und des Therapeuten

B) Einsatz des S.C.O.R.E Modells

A)

Die Grundhaltung des Therapeuten in beiden Bereichen ist die neutrale Zurückhaltung, eine wichtige Voraussetzung in der gemeinsamen Arbeit mit dem Klienten.

Im Coaching, als auch in der Behandlung stellen Therapeut/ Coach das eigene Ego zurück und den Klienten in den Mittelpunkt. Sie werden sprichwörtlich zum dienenden Assistenten, der seine Fähigkeiten und sein Wissen zum Wohle seiner Klienten einsetzt.

Die Haltung ist geprägt von Achtsamkeit, Respekt und einer aufmerksamen Wahrnehmungsfähigkeit, sowohl sich selbst wie auch dem Klienten gegenüber.

Die innere Haltung zeigt sich in stiller geerdeter Präsenz, die lauschend und rezeptiv ist. Es ist wichtig, in sich zu ruhen und im Neutral verankert zu sein, damit eine Kommunikation mit den vitalen Kräften möglich wird.

Der Therapeut/ Coach akzeptiert den Klienten

in dessen Vielfältigkeit und Vielschichtigkeit.

Mitgefühl und Empathie entwickeln sich durch wertfreies Lauschen der inne wohnenden Zyklen der primären Respiration. Letzteres bezieht sich auf die biodynamische Behandlung.

Respekt und Achtung für die lebensgeschichtliche Prägungen kommen in wohlwollender Haltung zum Ausdruck.

Der Therapeut / Coach begegnet dem Klienten

gleichgestellt, er erfüllt jedoch gleichzeitig seine Berufskompetenzen.

Mit der Überzeugung, dass die Lösung bereits im Einzelnen, im Paar ( versus bei paarigen Organstrukturen..), in der Familie ( versus physiologischen Funktionsketten z.B. ligamentäre, fasziale Strukturen zwischen Organen, oder Aufhängungen von Organen mit Bandstrukturen an Knochen…) oder im Team ( versus Mit- und Gegenspieler von Muskelstrukturen….)zu finden ist, handelt der Therapeut/Coach respektvoll und ressourcenorientiert.

In der Behandlung erkennt der Therapeut den Ausdruck des Gesunden und nimmt diesen differenziert wahr. Er weiß um die Reorganisationsfähigkeit des Körpers und unterstützt diesen Prozess.

Im Coaching geht der Coach auch davon aus, dass alle Lösungen im Klienten selbst angelegt sind und dies ist auch in der Behandlung eine wichtige Grundeinstellung.

B)

Einsatz des S.C.O.R.E Modell zur Informationssammlung und Zielformulierung

In der Phase der Anamnese mit direkter verbaler Fragestellung an den Klienten oder aber später während der stillen Arbeit (nonverbal) mit den Gewebsstrukturen und den umliegenden bzw. beteiligten Systemen findet dieses Modell einen guten Einsatz.

Die gezielten Fragenstellungen, welche in der therapeutischen Anamnese ein gutes Instrument darstellen, um alle wichtigen Informationen und Beschwerden zu erfahren, ermöglichen eine gute Basis für die Behandlungsziele und den Behandlungsaufbau.

1. Schritt

Symptom / Gegenwärtiger Zustand

Fragen:

Woran möchten Sie arbeiten?

Wie ist es gegenwärtig bei diesem Thema

2. Schritt

Cause / Problembiografie / Ursachen für das Problem

Fragen:

Seit wann ist das so?

Gab es seitdem Zeiten oder Situationen, in denen das Problem nicht da war?

Was denken Sie ist die Ursache für das Problem?

3. Schritt

Outcome / Ziele / Zielkriterien

Fragen:

Was möchten Sie erreichen?

Woran werden Sie merken, dass Sie Ihr Ziel erreicht haben?

4. Schritt

Effects / Auswirkungen / Zielerreichungen

Fragen:

Welche positiven Auswirkungen hat es, wenn Sie Ihr Ziel erreichen?

Gibt es bestimmte Bereiche oder Situationen, wo Sie dieses Ziel nicht wollen?


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