Planung eines Teamcoachings

Abschlussarbeit von Sandra Pavel, als PDF lesen


Einleitung

Die Autorin befindet sich in einer Ausbildung zum Systemischen Coach bei der Ausbildungsakademie InKonstellation.

Im Rahmen dieser Ausbildung hat sie bereits einige Einzelchoachings durchgeführt  und Erfahrungen in Schulungen von großen Gruppen gesammelt. Sie hat nun die Anfrage bekommen, ein Teamcoaching durchzuführen.

Im folgendem findet der Leser einen Plan zum Ablauf eines Team-Coachings. Aus Gründen des Datenschutzes wird auf namentliche Nennung von Orten, Personen und Firmen verzichtet bzw. wurden diese geändert.

Kontext

Der Auftraggeber ist ein Software-Unternehmen, welches sich im Bereich Medizintechnik auf Kommunikationssysteme spezialisiert hat.

Im Zuge der Weiterentwicklung des Unternehmens wurde ein Unternehmen, mit dem bereits Kooperationen bestanden, vollständig übernommen.

In der Folge wurden die bestehenden und die in beiden Unternehmen bestehenden Teams zusammengeführt.

Die Mitarbeiter des neuen Teams arbeiten ausnahmslos im Homeoffice und somit an unterschiedlichen Standorten. Da vor der Übernahme schon eine langjährige Kooperation bestanden hat, kennen sich einzelne Mitarbeiter bereits untereinander.

Die Erfahrung in der bisherigen Zusammenarbeit wird seitens der Mitarbeiter als gewinnbringend eingeschätzt, die bisher auch keinerlei Konflikte hervorbrachte.

Damit eine gute und reibungslose Zusammenarbeit in den neuen Strukturen erzielt werden kann, hat der Auftraggeber einen Coach als Unterstützung beauftragt.

Auftragsklärung

Der Coach hat die Aufgabe, eine Maßnahme zu finden, in der man die Zusammenschließung zweier Teams und das persönliche Kennenlernen untereinander gut miteinander verbinden kann.

Die Verfasserin hat sich in Absprache mit dem Auftraggeber dazu entschlossen, einen Workshop über die Dauer von zwei Tagen zu veranstalten.

Hier gibt es dann genügend Spielraum, sich bei gemeinsamen Aktivitäten näher kennenzulernen.

Darüber hinaus bieten diese zwei Tage ausreichende Möglichkeiten, sich über die neu anstehenden Aufgaben und Projekte auszutauschen. Eine Abendveranstaltung am Ende des ersten Tages rundet die Teambildung ab, indem sich die Teilnehmer unmoderiert über den Tag austauschen können.

Es wird ein Moderationsplan erstellt und mit dem Auftraggeber abgestimmt. Der Moderationsplan ist nicht für die Mitarbeiter bestimmt, sie bekommen ihn nicht zu sehen.

Der Coach tritt in diesem Workshop als Prozessbegleiter auf.

Interviews

Im den Interviews spricht die Autorin in der Vorbereitung eine Woche vor dem Start des Workshops per Videokonferenz (Skype/MS Teams) mit dem gesamten Team darüber, was gute Teamarbeit für jeden einzelnen bedeutet und was sie sich für Ihr neues Team wünschen.

Der Coach führt ein Gruppeninterview aller Teilnehmer durch.

Hierbei gilt es zu beachten, welche Erfahrungen jeder in früheren Teams gesammelt hat, was davon gut funktioniert hat und was nicht.

So kann Raum für Neues entstehen und ein offener Austausch stattfinden.

Dabei können von jedem der Beteiligten auch neue Ideen gesammelt werden, damit einer Teamarbeit die fruchtbar ist, nichts im Wege steht.

Ablauf des Workshops

Agenda Tag 1: 10:00-10:15: Start und Begrüßung durch den Teamleiter

Der Teamleiter eröffnet das Event und moderiert den Coach an.

Er gibt das Ziel der Veranstaltung und die Rahmenbedingungen vor.

10:15-10:45: Flipchartübung „Unterschiede und Gemeinsamkeiten“

Diese Aufgabe wird eigenständig in kleinen Gruppen ohne den Teamleiter und Coach bearbeitet und besprochen.

Um sich besser kennen zu lernen und damit jeder weiß, wer die anderen sind, beginnt das Team mit der Übung:

Was uns verbindet und uns unterscheidet

Die Teilnehmer stellen sich in kleinen Gruppe vor einem Flipchart auf und diskutieren und visualisieren die Dinge die sie unterscheiden und verbinden.

Hier kann es um Hobbys, Familie, Sport, Freunde oder die Arbeit gehen. Danach stellen sich alle Gruppen die Flipcharts gegenseitig vor.

Arbeitsmittel: Flipchart und Moderationskarten

10:45-11:15: Gemischte Interviews

Hierbei tauschen sich die Teilnehmer in Zweierteams darüber aus, welche Erfolge sie in den letzten Jahren bereits erreicht haben.

In dieser Übung geht es darum, die Ressourcen von jedem einzelnen aufzudecken und zu erkennen.

Wie haben sie es geschafft, diese Erfolge zu erzielen, um diese dann im neuen Team gewinnbringend nutzen zu können. Dabei ist es auch wichtig, miteinander zu besprechen, was man sich für das neue Team wünscht und was man nicht möchte.

Im Fokus steht immer, ob mögliche neue Vorschläge und Ideen ohne Schwierigkeiten umgesetzt werden können.

Im Anschluss werden die Ergebnisse in der Gruppe mit dem Coach zusammen getragen.

Arbeitsmittel: Flipchart und Moderationskarten

11:15-12:15: Aufgaben des Teams im neuen Team

Diese Aufgabe wird das Team mit dem Teamleiter zusammen bearbeiten.

Da zwei Teams zusammengelegt worden sind, ist es wichtig zu besprechen, welche Aufgaben die einzelnen Temas bisher hatten und welche neuen Aufgaben es geben wird.

Ziel soll es sein, dass sich die Teilnehmer untereinander darüber austauschen, wozu das Team da ist und welche Aufgaben im neuen Team anfallen.

Die Moderation erfolgt durch den Teamleiter.

Arbeitsmittel: Flipchart und Moderationskarten


12:15-12:35: Kurze Pause


12:35-12:55: Gruppenarbeit „unsere Stützpfeiler“

Die Teilnehmer sollen sich darüber austauschen, was die wichtigen Punkte sind, die innerhalb eines Teams die tragenden Pfeiler bedeuten.

Diese Übung soll Raum schaffen, um die Werte und Vorstellungen die jeder einzelne hat zu besprechen.

Die Ergebnisse werden festgehalten.

Arbeitsmittel: Flipchart und Moderationskarten

12:55-13:15: Gruppenarbeit „unser Grundstein“

Die Mitarbeiter besprechen, was der Auftrag ist und welche Voraussetzungen nötig sind um einen guten Grundstein für das neue Team zu legen.

Die Ergebnisse werden festgehalten.

Arbeitsmittel: Flipchart und Moderationskarten


13:15-14:15: Mittagspause


14:15-14:20: Ein kleines Spiel

14:20-14.40: Gruppenarbeit Ressourcen

Hier sprechen die Kleingruppen eigenständig darüber, welche Ressourcen sie aus ihrer Sicht für die gemeinsame Zusammenarbeit benötigen und welche bereits vorhanden sind.

Im Anschluss die Vorstellung des Ergebnisses und Diskussion mit dem Coach in der gesamten Gruppe.

Arbeitsmittel: Moderationskarten

14:40-15:40: Ziele des Teamleiters

Raum für den Teamleiter, über die neuen Aufgaben und Ziele mit dem Team zu sprechen

Arbeitsmittel: Metaplanwand und Beamer

15:40-16:40: Gruppenarbeit „Stärken und Schwächen“

Die Teilnehmer tauschen sich in dieser Übung darüber aus, welche Anteile ein jeder mitbringt, die durch das Team mehr oder weniger gefördert werden.

Diese Übung wird in der gesamten Gruppe ohne den Teamleiter und Coach durchgeführt.

Im Anschluss wird in der Gruppe mit dem Coach besprochen, was gut geklappt hat und wo noch Unterstützung nötig ist.

Arbeitsmittel: Flipchart und Moderationskarten

16:40-17:00: Blitzlicht

Eine Abschlussrunde der gesamten Gruppe, hier darf wer möchte gern seine Eindrücke des ersten Tages mitteilen.

Ende Tag 1


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