Baum im Wald – Tool

Ressourcen-Tool für Kinder

von 3 – 12 Jahren

Abschlussarbeit von Sabrina Kiel, als PDF lesen


Kurzbeschreibung

Das Tool erzielt eine Ressourcenbewusstheit schon im Kleinkindalter und eine Stärkung der Resilienz.

Der Coach begleitet Kinder mit gezielten Fragen und visuellen Darstellungen zur Erarbeitung eines individuellen Ressourcenwaldes. Hier werden die eigenen Ressourcen erkannt, anerkannt und verstärkt.

Das Kind nimmt schließlich seine stärkste Ressource als Baum mit, oder in Gruppensettings wird ein Wald mit den stärksten Ressourcen aller Teilnehmer gestaltet.

Anwendungsorte

Familien, Kita´s, Schulen, Einzelsettings und Gruppensettings

Anwendungsbereiche

▪ Resilienz Förderung im Kindesalter

▪ Salutogenetischer Gedanke zur Förderung von Kindern

▪ Über- und Unterforderung der Kinder erkennen und vermeiden

▪ Frühauftretende Stressreaktionen /Burnout/Deprivation erkennen

▪ Entwicklungsförderung und partizipative Lebenshaltung fördern

Zielsetzung / Effekte

Allgemeine Zielsetzung:

+ Mehr Energie freisetzen und in eigene Entwicklung einsetzen

+ Aufwärtsspirale der eigenen Fähigkeiten wahrnehmen und anerkennen

+ Stärkung der ganzheitlichen Person und persönlichen Entwicklung

Sichtbare Erfolge:

+ Steigerung der Eigenmotivation

+ Steigerung des Selbstbewusstseins und Selbstvertrauen

+ Lebensfreude und Zufriedenheit

+ Happiness

Ambition und Auswirkung

Noch nie war es so wichtig, Kindern ihre eigenen Fähigkeiten zu verdeutlichen wie heute.

Durch die immer rasanter werdende Welt in der unsere Kinder heute aufwachsen sind frühe Entwicklungsstörungen häufiger auftretend. Besonders im emotionalen Bereich werden Diagnosen gestellt, die auf eine frühe Deprivation hindeuten.

Diese Anzeichen werden erst spät erkannt und kaum behandelt.

In den Medien werden jährlich neue Mode-Begriffe benannt und mal in die eine oder andere Bildungsrichtung investiert. Neben den schon anerkannten Verfahren gibt es nun anhaltend mehr Ansätze Kinder im Kleinkindalter in Bindung zu bringen.

Im Focus steht hier die Bindung zu Erwachsenen, die das Kind betreuen, fördern oder begleiten.

Ein Grundsatz in der Pädagogik lautet – Ohne Bindung keine Bildung.

Dieser Grundsatz bedarf einer Erweiterung mit spezifischen Aspekten aus der Forschung der Salutogenese2 von Antonovsky.

Ohne Bindung keine Persönlichkeit, könnte eine Neuschöpfung lauten.

Denn was passiert ohne Bindung?

Bindung ist das Gefühl mit etwas oder mit jemandem in Kontakt zu sein, eine Gemeinschaft aufzubauen und zu gestalten, das abgleichen der eigenen Person zu anderen Personen und darüber hinaus der Abgleich mit der Gesellschaft.

Bindung bedeutet die Nähe zu jemand andern, Vertrauen und Sicherheit.

Eine weitere Möglichkeit, die in den letzten Jahren vermehrt an Ansehen erlangt hat, ist das Coaching.

Erwachsene die ihre Vergangenheit aufarbeiten, arbeiten auch mit dem Satz, Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit“ – Ein Baum im Wald setzt vorher an, es lenkt den Fokus auf die Gegenwart und die Möglichkeit einer glücklichen Kindheit – jetzt.

Heute schon hat das Kind die Chance auf eine glückliche, liebevolle und bindungsvolle Kindheit! Genau an diesem Punkt setzt „Ein Baum im Wald“ an.

Es werden auch Elemente von Marte Meo integriert, gerade das „aufmerksame Warten“ ist ein fester Bestandteil.

Hier soll im weiteren nicht auf Zusammenhang zwischen der entnaturalistischen (naturferne) Lebenseinstellung vieler Menschen und dem „Urlaubs- und Ferien Naturmensch“ und diesem Tool eingegangen werden, obgleich dieser Kontext im weiteren Verlauf auch eine große Rolle spielen kann.

Ein Baum im Wald, so einfach wie effizient.

Weiterdenken und vernetzen

Das Tool

Das Tool lässt sich sowohl in Einzel- wie Gruppensettings anwenden. Je nach Alter und Entwicklungsstand der Kinder muss die Wortwahl und Dauer angepasst werden.

Hier nun das Tool im Ganzen für eine Sitzung mit der Dauer von 45 Minuten.

Als Hinweis: Kindergartenkinder – Dauer ca. 30 Minuten, Schulkinder 45 – 60 Minuten, für ausreichend Bewegungsmöglichkeiten und Wasser sorgen.

Ressourcen für Kinder sichtbar zu machen ist ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung von Resilienz und Kohärenz.

Diese Thematik ist eine der ältesten in unserer Menschheit, selbst im 4 Jahrhundert v. Chr. sagte Laotse:

Wer andere kennt, ist klug; wer sich selbst kennt, ist weise! 3

Ein weitere wichtiger Punkt für die Entwicklung der Kinder, und wenn nicht sogar der wichtigste, ist das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.

Eingangs über Bindung gesprochen, kann Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein nur in Kontakt mit anderen entstehen.

Durch permanentes Abgleichen von sich zu anderen, von Grenzen und Möglichkeiten kann sich eine eigene Persönlichkeit entwickeln. Ein Zitat von Nikolaus B. Enkelmann zeigt, wie wichtig das Selbstbewusstsein auch mit Resilienz und Ressourcen zusammenhängt:

Je stärker mein Selbstbewusstsein, umso belastbarer bin ICH! 4

Mit dem Baum im Wald-Tool verhelfen wir bereits Kindern sich selbst als starke Persönlichkeit wahrzunehmen und sich selbst ein wenig näher zu erfahren.

In der ersten Sitzung wird durch eine spezielle Frage- und Spieltechnik eine kraftvolle Ressource herausgearbeitet, das Kind benennt und erfühlt, ob diese zu Ihm und vor allem IN IHM passt.

Die herausgearbeitete Ressource wird dann als ein Baum gestaltet.

Zum Schluss erhält das Kind entweder seine Ressource als Baum um sich daran zu erinnern und wie ein Anker im Alltag zu verfestigen, oder nach weiteren Sitzungen entsteht ein Wald voller Ressourcen, die dann ebenso am Ende der Einheiten, nicht als Ressourcenbaum sondern als Ressourcenwald mitgenommen werden kann.

Bei einem Gruppensetting erarbeitet jedes Kind innerhalb der Gruppe seine eigene Ressource und gestaltet einen Baum für sich, ebenso wird dieser als Anker mitgenommen.

Das Gruppensetting verpflichtete zu einer weiteren Sitzung.

In dieser werden die Ressourcen jedes einzelnen Kindes zusammen zu einem Wald gefügt.

So entsteht ein Ressourcenwald der Kinder, in dem jedes seinen Individuellen Platz finden kann.

Dieser kann dann als Vertiefung in Klassenraum, Gruppenraum oder Vereinsplatz ausgehangen werden um sich an die Gemeinschaftsstärke zu erinnern und die individuelle Stärke die jeder einbringt.

Tipp: Gruppensettings bieten sich erst ab einem Alter von mind. 6 Jahren an und dann mit mehreren Unterbrechungen. Hier benötigt man ggf. schon 2 Einheiten zur Fertigstellung der eigenen Ressource.

Was brauchen nun heute schon unsere Kinder, um in der Zukunft zurecht zu kommen und einen Wald an Ressourcen zu haben?

Eine mögliche Antwort:

Ressourcen wie → Salutogenese, Resilienz, Kohärenz, Bindung, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, – große Worte mit viel Bedeutung und Wirkung, die in diesem Tool zusammenkommen.


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Quellen bis hierher

1 Frei nach Bowlby´s Bindungstheorie https://www.kindergartenpaedagogik.de/1722.html
2 Aaron Antonovsky´s Forschung https://www.kindergartenpaedagogik.de/2163.pdf
3 https://beruhmte-zitate.de/autoren/laotse/
4 Die Besten Zitate von Nikolaus B. Enkelmann