Grundlagen – Systeme als Grundlage der systemischen Arbeit

Definition System

In der Arbeit des systemischen Coachings ist es notwendig ein Bewusstsein dafür zu haben, was ein System ist und wie es funktioniert.

Laut Definition von Inkonstellation besteht ein System

„immer aus voneinander abhängigen und sich gegenseitig beeinflussenden Einzelheiten, die gemeinsam ein Ganzes ergeben.

und weiter:

„Daraus entsteht eine zusammenhängende Einheit, die sich von allen, außerhalb des Systems liegenden Dingen, abgrenzen lässt. Durch das Zusammenwirken aller Teile des Systems, wird das Verhalten des jeweiligen Systems bestimmt“¹

Das heißt, dass betrachtete Kontexte in einem System immer in Abhängigkeit stehen und daher das System als Ganzes betrachtet werden sollte.

Arten von Systemen

Die Wissenschaft unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Systemen, die nach ihrer Entstehung gegliedert sind.

Es gibt natürliche Systeme, logische Systeme, mechanische Systeme, soziale Systeme und kombinierte Systeme, wenn es zum Beispiel um die Kombination von Mensch- und Maschine geht.²

Die Arbeit im systemischen Coaching

Das systemische Coaching beschäftigt sich mit den sozialen Systemen in unterschiedlichen Kontexten und auf verschiedenen Systemebenen.

Es besteht die Möglichkeit Kontexte von Organisationen oder Unternehmen und deren Prozesse zu betrachten oder Personen in ihren verschiedenen Rollen und Umfeldern.

Im Fokus der Betrachtung liegen vor allem die Beziehungen zwischen den Systemen und Subsystemen, wie auch die Veränderungen des Systemzustands und dem Verhältnis der Bestandteile des Systems untereinander.

In der ganzheitlichen Betrachtung des systemischen Coachings wird vor allem das System und dessen Subsysteme betrachtet.

Abbildung: Systemebenen eines Menschen²

Die Grafik der Abbildung 1: Systemebenen eines Menschen zeigt, wie sich der Mensch in das im Coaching betrachtete System in der Gesellschaft als Super-Super System eingliedert.

Die Abbildung macht auch deutlich, dass sich Änderungen in der Gesellschaft auf die Person im betrachteten System auswirken können und ebenso Änderungen eines Systems Auswirkungen aus die Super-Super-Systeme haben.

Übertragen auf den Coaching-Prozess heißt das, dass der Coach gemeinsam mit dem Coachee versucht, die Gesamtzusammenhänge im System zu verstehen und das gesamte System mit seinen Wechselwirkungen zu betrachten.

Dabei arbeiten Coach und Coachee gemeinsam an der Lösung, im und am System und an dessen Kontexten. Wie Abbildung 2 zeigt, befindet sich ein Coachee häufig in mehreren Systemen. Diese Systeme können erst mal alleine stehen.

Doch haben Änderungen in einem System häufig Auswirkungen auf ein anderes.

Diese Zusammenhänge versucht ein Systemischer Coach zu verstehen, bewusst zu machen und in der Arbeit zu berücksichtigen.

Abbildung: Systemische Arbeit eines Coaches⁴

Pferdegestütztes Coaching als Methode des Systemischen Coachings

Grundlagen des Pferdegestützten Coachings

Was ist Pferdegestütztes Coaching?

Pferdegestütztes Coaching ist eine Methode, bei der Pferde im Coaching-Prozess eingesetzt werden.

Dabei handelt es sich und einen geleiteten Prozess der Selbstreflektion auf Grundlage der Erfahrungen und der Erlebnisse während der Arbeit mit dem Pferd vom Boden aus.

Das heißt, der Coachee arbeitet mit dem Pferd vom Boden aus, führt es, streichelt es, beobachtet es und erfüllt Aufgaben.

Geritten wird nicht.

Funktionsweise des Pferdegestütztes Coaching

Die Selbstreflektion entsteht durch die Kommunikation und Interaktion mit dem Pferd über die nonverbale Kommunikation und dessen Reaktion.

Während der Arbeit mit dem Pferd gibt das Pferd zu jeder Zeit ein direktes, ehrliches und wertneutrales Feedback als Reaktion auf die Aktion des Coachees wieder.

Dadurch werden unbewusste Verhaltensmuster sichtbar und unterstützen die Reflektion des Coachees.

Nutzung natürlicher Verhaltensweisen von Pferden für das Coaching

Für das Pferdegestützte Coaching werden die natürlichen Verhaltensweisen von Pferden genutzt. Also auch soziale Systeme.

Pferde leben in einem Herdenverband und kommunizieren nonverbal.

Da Pferde Fluchttiere sind, sind sie sehr wachsam und nehmen Veränderungen in ihrer Umgebung sehr schnell wahr. Sie können gut beobachten und kommunizieren ständig miteinander.

Daher reagieren sie auch auf kleinste Veränderungen in ihrem Umfeld; ggf. mit Flucht oder Angriff.

Es ist nachgewiesen, dass Pferde über Spiegelneuronen Emotionen empfangen und auf diese reagieren.⁵ Pferde verfügen

„über ein vielschichtiges Kommunikationssystem, das nicht nur über sichtbare Gesten wie z. B. Mimik oder Körperhaltung funktioniert, sondern auch feinste Signale wie Muskelkontraktionen oder die Intensität der Atmung umfasst.

und weiter:

„Pferde haben die Fähigkeit, aus großer Entfernung und sehr schnell ein Urteil fällen zu können, ob dort drüben ein Freund oder ein Feind steht.“⁶

Offensichtliche und feine Kommunikation in einer Pferdeherde

Und genau so sensibel, wie Pferde sich gegenseitig und ihr Umfeld in der Natur beobachten, nehmen sie auch uns Menschen wahr.

Diese Eigenschaften werden für das Coaching genutzt. Denn Pferde spiegeln nicht nur die offensichtlichen Verhaltensweisen, sondern auch die unbewussten Verhaltenswiesen durch Änderungen unserer Gedanken.