Einfach lernen

Effektive Lerntechniken mit dem NLP Programm

Abschlussarbeit von Angela Pralle, als PDF lesen


Kinder

Es besteht die Möglichkeit, anhand des NLP Programmes, Kindern einfache Lerntechniken und Lernstrategien beizubringen, um Schul- bzw. Leistungsdruck zu vermeiden, Lernblockaden zu lösen, Konzentration zu steigern, Prüfungsangst zu nehmen und darüber hinaus gute Noten zu erzielen.

Lernerfolg ist das Ergebnis des Zusammenspiels mehrer Faktoren

Bei der hier vorgestellten Methode wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der vor Allem auf den aktuellen Erkenntnissen der Gehirnforschung und dem Konzept des Neurolinguistischen Programmierens basiert.

Körper,Geist und Herz werden hierbei berücksichtigt.

Körper: was das Gehirn zum Lernen braucht

Geist: welche mentalen Strategien beim Lernen erfolgreich sind.

Herz: Stärkung des Selbstwertgefühls und der Glauben an sich selbst

In den letzten ca. 15 Jahren wurde aus der Gehirn – und Lernforschung ein Lernerfolgspuzzles erstellt. Das Lernerfolgspuzzle besteht aus 9 Teilen.

Die Selbsteinschätzung, das Gehirn, die Konzentration, die Lernorganisation, die Motivation, die Lernstrategien, der Ressourcenaufbau, die Prüfungskompetenz, die Selbstverantwortung und Unterstützung.

Mit der Beschäftigung eines Puzzleteils verbessert man die Lernenden auch automatisch in den jeweils anderen Puzzleteilen.

Selbsteinschätzung

Zunächst ist es wichtig, eine Bestandsaufnahme des aktuellen Lern-Status-Quo des Kindes festzustellen. Viele Kinder haben eine falsche bzw. Fehleinschätzung von sich selbst. Aber nur derjenige, der die Fähigkeit besitzt, den eigenen Leistungsstand selbst und unabhängig von anderen einschätzen zu können, ist in der Lage zielorientiert agieren zu können.

Hierzu benötigt man zunächst eine Selbstreflexion. Wo liegen die Stärken und Schwächen des Kindes. Wo kann der Schüler sich tatsächlich verbessern und wo muss er akzeptieren, dass auch Grenzen vorhanden sind.

Ein wichtiges Selbsteinschätzungsinstrument ist das sog. Launometer.

Anhand des Launometers können die Kinder den momentanen Gemütszustand feststellen. Man kann mit dem Launometer auch Fragestellungen verwenden, wie z.B.: kann ich gut, mag ich nicht, fällt mir schwer u.s.w. Ein Launometer stellt man einfach her. Es wird ein Papierstreifen mit einer Sklarierung von 1 – 10 gebastelt.

Ein Beispiel: Wir sind in der Mathematik bei den binomischen Formeln:

1 = kann ich gar nicht 10 = kann ich sehr gut

So hat man schon mal einen ersten Plan, was der Schüler ausführlicher lernen muss und was weniger. Je öfter der Schüler mit dem Launometer arbeitet, je mehr Fragestellungen er anwendet, desto besser kann man seine Fähigkeiten einschätzen.

Ein weiteres Modell zur Selbsteinschätzung ist der Lernerfolgspuzzlefragebogen.

Überall dort, wo die Werte unter 5 liegen sollte sofort etwas getan werden. Der erste Schritt ist also eine gute Selbsteinschätzung. Dabei unerlässlich ist die Formulierung des Ziels des jeweiligen Schülers.
Die Selbsteinschätzung ist der IST-Zustand, das Ziel ist der SOLL-Zustand.
Damit der Weg zum Ziel möglich einfach und leicht gestaltet wird, ist es wichtig, auf eine gehirngerechte Zielformulierung beim Kind bzw. Schüler zu achten.

Zum Beispiel:

Das Gehirn kann keine Negation verarbeiten. Das heißt, den Satz: Ich möchte nicht mehr so spät mit dem Lernen beginnen formuliert man besser mit: Ich beginne rechtzeitig zu lernen.
Weiterhin ist es wichtig, dass sich das Kind realistische Ziele setzt . Z.B. Ich verbessere mich in Englisch bis zum Jahresbeginn um mind. 1 Note.

Desweiteren sollte das Ziel konkret formuliert werden, z.B. Ich beginne ab morgen zu einer festen Uhrzeit mit den Hausaufgaben und lasse mir eine Std. Zeit dafür.

Auch eine Zeitangabe ist wichtig, denn Ziele, die ohne Angabe von Zeiten sind, sind beliebig, Also sollte einer Formulierung zur Zielsetzung so aussehen: Ich verschaffe mir morgen einen Überblick über die Inhalte und werde sie dann innerhalb dieser Woche beschaffen.

Gehirn und Lernen

Der wichtigste Teil des Körpers fürs Lernen ist das Gehirn. Im Gehirn gibt es zwei Regionen, die für das Lernen besonders wichtig sind. Das Großhirn und das Zwischenhirn.

Großhirn

Hier entstehen kognitive Verarbeitungs- und Entscheidungsprozesse, Bewertungen und Sortierungen statt.

Zwischenhirn

Hier befindet sich das Gefühlszentrum (das limbische System), das für die emotionale Verarbeitung zuständig ist. Hier finden wir auch den Hippocampus, der eine wichtige Aufgabe bei Gedächtnisvorgängen hat.
Wichtig ist das ganzheitliche Lernen. Das bedeutet, beide Gehirnhälften Gleichermaßen einzusetzen.

Linke Gehirnhälfte, z.B. Sprache, Logik, Analyse, Zeitempfinden

Rechte Gehirnhälfte, z.B. Körpersprache, Fantasie, Kreativität, Raumempfinden

Es kann nur die volle Leistungsfähigkeit entwickelt und effektives Lernen ermöglicht werden, wenn beide Gehirnhälften zusammenarbeiten. Es gibt also keine bessere Gehirnhälfte.

UKZG Ultrakurzzeitgedächtnis

KZG Kurzzeitgedächtnis

LZG Langzeitgedächtnis

Die Informationen sollen idealerweise in das Langzeitgedächtnis.

Zunächst geht die Info in das UKZG, wo innerhalb von ca. 20 Sek. entschieden wird, ob die Info vergessen oder weitergeleitet wird.

Vergessen werden Infos, wenn kein Anknüpfungspunkt an bereits vorhandenes Wissen vorliegt oder kein Interesse oder Motivation besteht. Allerdings werden sie sofort weitergeleitet, wenn Interesse, Aufmerksamkeit und Neugierde vorliegt.

Die nächste Station ist das Kurzzeitgedächtnis. Hier wird auch innerhalb kürzester Zeit entschieden, ob Infos vergessen oder weitergeleitet werden.

Hier regiert nun der bereits erwähnte Hippocampus. Dieser arbeitet wie ein Türsteher. Es dürfen nur außergewöhnliche, besondere, bedeutsame und interessante Informationen ins Langzeitgedächtnis. Es kann aber auch durch das Überschreiten der Kapazität zum Vergessen führen oder auch durch Blockkaden wie Angst, Stress und Druck.

Das LZG hat eine unbegrenzte Kapazität. Aber auch hier, können Blockkaden den Zugriff verwehren. Sehr gut kann man darauf zurückgreifen, wenn Informationen öfter wiederholt werden. Wenn viele Anknüpfungspunkte an bereits vorhandenes Wissen da sind und wenn beim Lernen gehirngerechte Strategien verwendet werden.

Unterstützend dazu empfiehlt es sich beim Lernen dem Kind/bzw. Schüler immer genügend Wasser zum Trinken zur Verfügung zu stellen. Ausreichend Wasserzufuhr sorgt für die Konzentration, Merk- und Verarbeitungsfähigkeit.

Klug ist weiterhin Energielieferanten fürs Gehirn wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte anzubieten.

Weiterhin sollten regelmäßig Erholungspausen beim Lernen eingeplant werden, die mit dem Kind vereinbart werden sollten. Am besten dann, wenn sich Müdigkeit oder Unruhe zeigt.

Konzentration

Derjenige der auf „Knopfdruck“ in der Lage ist, seine volle Aufmerksamkeit zu einem bestimmten Zeitpunkt, für eine bestimmte Dauer und an jedem beliebigen Ort, auf eine bestimmte Aufgabe oder Person zu richten, hat die Schlüsselkompetenz zum Lernerfolg. Nur so lernt man schneller, effektiver und mit einem Guten Gefühl.

Wie kommt man in die Konzentration?

Wie können Kindern/Schülern eine gute Konzentrationsfähigkeit erlernen?

Zunächst ist es wichtig festzustellen, was lenkt das Kind ab. Sind es Geräusche oder können Unordnung auf dem Schreibtisch oder im Zimmer, ablenkende Gegenstände in der Umgebung, ablenkende Gedanken oder negative Gefühlszustand zur Ablenkung führen.

Häufig klappt es mit der Konzentration bei den Kindern nicht, weil diese krampfhaft versuchen, sich gegen Ablenkungen zu wehren, ohne sich Gedanken zu machen, aus welchem Grund, sich diese immer wieder und so hartnäckig in den Vordergrund drängeln wollen.

Das können z.B. Gedanken sein, die immer wieder im Kopf umherschwirren.

Das ist ein Zeichen dafür, dass der Schüler ein Bedürfnis danach hat, sich Zeit für das Sortieren von Gedanken oder auch Zeit für sich selbst zu nehmen.

Daher ist es wichtig, dass der Schüler sich eine bestimmte Lernzeit einrichtet, denn nur der Schüler, der dafür sorgt, bis zu einer bestimmten Uhrzeit zu lernen, hat noch genügend Freizeit und damit eine gute Basis für die Konzentration geschaffen.

Wenn Gedanken und Emotionen immer wiederkehren, kann man mit den Kindern ein gedankliches Wartehäuschen bauen. D.h. das Kind schafft sich im Kopf einen Raum, das Wartehäuschen, in dem geben die Kinder störende Emotionen und Gedanken hinein, damit sie nicht ablenken.

Nach dem Lernen holen die Kinder diese wieder hervor und denken und fühlen sie wieder, so werden sie geschätzt, aber stören nicht mehr in der Lernzeit.

Desweiteren sind Störquellen zu vermeiden. Zum Lernen sollte ein ruhiger Platz gesucht werden und auch sicher gestellt werden, daß das Kind für den Zeitraum des Lernens nicht gestört wird.

In Räumen, wie z.B. Klassenzimmer, wo keine Ruhe möglich ist, kann das Kind sich vorstellen, dass es eine dicke Glaskugel auf dem Kopf hat, das es vor Lärm und Ablenkung schützt.

Man kann auch Konzentration auf Knopfdruck (Konzentrationsanker) erreichen. Hier haben wir es mit einer psychologischen Technik zu tun, die auf eine klassische Konditionierung nach IWAN PAWLOW zurückgeht. s. hierzu auch www.pawlowsche Hunde.de

Das Anker setzen ist einfach.

Wir kennen das auch von unseren Formaten.

Durch einen Reizanker, z.B. ein Wort, ein inneres Bild oder eine bestimmte Handbewegung wird eine Reaktion (Verhalten oder Zustand) wie automatisch ausgelöst. Voraussetzung dafür ist, daß wir die gewünschte Reaktion mit dem Anker verknüpft haben.

Wenn man nun mit dem Kind zusammen ein Ritual aus dem Konzentrationstechniken baut, kann sich das Kind schneller konzentrieren.

Zunächst eine Entspannungs- oder Atemübung, danach schottet das Kind sich mit der Glaskugeltechnik ab und anschließend löst es den Konzentrationsanker aus.

Mit ein wenig Übung läßt sich das Kind sich immer weniger ablenken und kommt in den konzentrierten Zustand.


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