Gesundheitsorientierte kognitive Kurzzeittherapie

bei Patienten mit Suchtverhalten und in der Paartherapie

(Brügger Modell nach Luc Isebaert)

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Drei Leitsätze der Kurzzeittherapie (Kim Berg)

Zur Orientierung bei der Suche nach Lösungen:

    1. Repariere nicht, was nicht kaputt ist!
    2. Wenn etwas funktioniert, mache mehr davon!
      Personen in der Beratung bewerten oft erste Schritte als unbedeutend und vernachlässigbar. Wir suchen gezielt nach diesen Ausnahmen.
    3. Wenn etwas nicht funktioniert, wiederhole es nicht. Mach etwas anderes!
      – keine Energie dort zu investieren, was nicht gelingt.
      Probiere einfach etwas Neues!“ (für Coach u. Coachee) 1

„Kurzzeittherapie“ = Brügger Modell (2005)

(vgl. klassische Verhaltenstherapie)

gesundheitsorientiertkognitiv
an den Ressourcen orientiertvon der Wahrnehmung zur Verarbeitung der Information
zur Entfaltung eigener Stärkenunbewusste und bewusste geistige Vorgänge
Vermittlung von Strategien zur KrankheitsbewältigungFähigkeit sich zu erinnern, zu verstehen, sich vorzustellen, zu glauben und zu wollen
= lösungsorientiert, weil blickend in die Zukunft und Veränderung in Gang setzend

Die Säulen des Brügger Modells

• an den gesunden Fähigkeiten des Patienten orientiert

• erweitert die eingeschränkte Sichtweise auf die Realität

• analysiert nicht vordergründig die Ursachen sondern die Struktur der unbefriedigenden Gewohnheiten

• Schafft den Raum für die Änderung der Gewohnheit im Patienten selbst und macht ihn damit zum Experten seiner Therapie

Besonderheiten des Brügger Behandlungsmodells

• eine bis in ihre letzten Konsequenzen verfolgte Haltung des Respektes des Klienten
und

• die Überzeugung, dass es nicht die Sache des Therapeuten ist, seine Klienten zu ändern, sondern nur, ihnen zu helfen, wieder in Freiheit über ihre Existenz zu bestimmen.

Der Alkoholiker in der Kurzzeittherapie

    1. Nichthandeln wie „Abstinenz und kein Rückfall“ (schwarz oder weiß) stellt keine nützliche Wahlmöglichkeit dar.
    2. Therapeutisch nützlich ist die Vorstellung, was er stattdessen tuen will und was er früher schon getan hat, als er aufgehört hatte zu trinken.
    3. Die Persönlichkeit oder die Einstellung muss dabei nicht berücksichtigt werden.

Die therapeutische Beziehung

• Sie ist das wichtigste Arbeitsinstrument des Behandlers

• Ziel: eine Form der Zusammenarbeit bei der der Patient Experte seiner eigenen Therapie werden kann

• Der Weg ist voller Hindernisse; Fallstricke sind überall verborgen.

• Eine große Falle besteht im Wunsch des Therapeuten, dem Patienten möglichst viel und schnell zu helfen.

• Wann immer wir denken, dass es unsere Verantwortung ist, Lösungen zu finden, erliegen wir der Verführung, uns an die Stelle des Patienten zu setzen.

• Wenn es nur unsere Ziele sind, die wir dem Patienten vorschlagen und ihn in eine Richtung drängen, führt dies oft zu Widerstand.

• Also muss der Therapeut seine therapeutische Beziehung ständig analysieren.

Erfolg in der Psychotherapie bei Suchtkranken

vor allem durch die „therapeutische Beziehung“ (Frank)

Die „existentiell befriedigende“ Wahl

• Unsere Persönlichkeit ist die Summe unserer Gewohnheiten.

• Pathologien bzw. krankhafte Abweichungen sind unerwünschte Gewohnheiten, die man ausführt, obwohl man sie nicht möchte.

• Unbefriedigende Gewohnheiten stehen nicht in Übereinstimmung mit den existentiellen Wahlen.

• Existentielle Wahl ist die Vorstellung was für ein Mensch dieser in seiner privaten und beruflichen Rolle sein möchte: z.Bsp. was für ein Familienvater, Coach, Nachbar, Kollege etc.

• Wenn Gewohnheiten mit ausgeprägten Beeinträchtigungen der Person oder Anderer einhergeht stehen die Gewohnheiten einer existenziellen Wahl entgegen und sind somit pathologisch.

Die vier Elemente der Gewohnheit

Die drei Ebenen der Gewohnheit

und jede Ebene wird von den vier Elementen bestimmt


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Quellen bis hierher

1 http://www.zeyringer.com/Handout_loesungsorientierte_Kommunikation.pdf