Wofür ist Coaching hilfreich und sinnvoll?

Abschlussarbeit von Kirstin Ellbracht, als PDF lesen


Diese Arbeit erläutert meine Sichtweise wofür ein Coaching hilfreich und sinnvoll ist. Ich nenne einige Arbeitstechniken und Modelle des Systemischen Coachings und erläutre das Modell „Das Coaching Haus“ näher.

Um den Lesefluss zu erleichtern habe ich der Mensch und er gewählt. Es ist natürlich völlig geschlechtsneutral zu sehen. Alle Fotos und Bilder sind von mir gemacht und somit aus eigener Quelle

Lebenswege und Krisen

Jeder Mensch hat seinen eigenen Lebensweg. Tempo, Richtung, Begleitung alles bestimmt jeder für sich allein.

Im Laufe eines Lebensweges gibt es immer wieder Abzweigungen. Auf dem Weg begegnen ihm neue Menschen, Probleme oder Ereignisse, wie z.B. ein Arbeitswechsel.

Ebenso könnte er spüren, dass es Zeit wird sich von Altem zu trennen.

Mache Abzweigungen führen sehr klar, auf den für ihn richtigen Weg. Im Nachhinein kann man sich gar nicht erinnern, dass es dort eine Wahlmöglichkeit gab.

Genauso gibt es aber auch Weggabelungen, die uns Menschen unglaublich schwer vorkommen.

Wir wägen die Vor- und Nachteile jedes Weges ab. Wir trauern um Altes, haben Angst loszulassen oder haben Angst vor neuen Situationen, die wir nicht kennen. Dies ist völlig normal und es geht ausnahmslos jedem Menschen so.

Oft sieht der Weg der Andern aus der Ferne immer einfacher aus.

Viele Menschen neigen dazu, am Liebsten einfach alles so zu belassen, wie es gerade ist.

Der Mensch an sich mag selten Veränderung.

Dennoch liegt in genau diese Veränderung oft die größte Chance sich weiterzuentwickeln. Dies besagt auch der Satz „Schwierige Straßen führen oft zu wunderschönen Zielen“. Manchmal fällt es einem persönlich sehr schwer für sich den richtigen Weg zu finden.

Zweifel, Fragen und Unsicherheit können so lähmen, dass das Gefühl entsteht fest zu stecken, zu stagnieren.

In solchen Situationen kann ein Coaching helfen, dass Gedankenchaos zu unterbrechen.

Alles was der Mensch braucht, hat er bereits in sich.

Manche Menschen haben es verlernt auf Ihre Innere Stimm  zu hören. Oft sehen wir nur eine Seite einer Medaille, aber es gibt immer eine Zweite. Diese neue Sichtweise kann den Blickwinkel und
die eigenen Emotionen zu der Frage extrem verändern. Meist in derselben Sekunde in der die neue Sichtweise für sich erkannt wird.

Es wurde ein neues Bewusstsein über diese Situation erlangt.

Es gibt Mensch, die mit dem Rücken zur Sonne stehen und dabei nicht die Sonne sehen. Sie sehen nur den Schatten. Manchmal wissen sie, was sie tun müssten um die Sonne zu sehen. Sich umdrehen.

Diese Lösung kommt jedoch nicht in den Sinn.

Obwohl der Mensch weiß, dass es die Sonne gibt, blickt er nur auf seinen düsteren Schatten, blendet alles andere aus und er kann sich nicht vorstellen, wie es anders sein könnte und deswegen weiß er zuerst gar nicht, wonach gesucht wird.

Im Coaching werden unterschiedlichen Fragetechniken und Methoden angewendet. Mit diesen unterschiedlichen Fragen kommt der Mensch in neue Gedankenmuster und auf neue Antworten und Sichtweisen.

Der Coach stellt lediglich die Fragen. Die Antworten, die Verantwortung bleibt beim Klienten.

So sind es am Ende seine eigenen Ideen und Antworten, die ihm den neuen Blickwinkel gegeben haben. Der Coach bleibt neutral und der Klient findet seine eigene Antwort, die für ihn zum jetzigen Zeitpunkt richtig und stimmig ist.

Ein Sprichwort von Tony Robbins sagt:

Erfolgreiche Menschen stellen bessere Fragen, und als Resultat davon erhalten sie auch bessere Antworten.

Ein guter Coach stellt bessere Fragen als es der Klient sich selbst fragt. Die Lösung findet der Klient dann durch seine eigenen Antworten.

Eigene Lösungen überzeugen den Menschen tiefer als von fremden vorgegebenen Tipps. Besonders im Nachhinein können Tipps dazu führen, dass ein Mensch glaubt mit der Handlung von damals einen „Fehler“ gemacht zu haben.

Menschen sind in Systeme eingebunden, z.B. Partner, Familie, Kollegen, Vorgesetzte, Nachbarn. Persönliche Veränderungen betreffen meistens ein System.

Indem der Klient sich verändert wird sich grundsätzlich auch automatisch das System verändern.

Manchmal möchte sich jemand Verändern, hat aber subjektiv das Gefühl das System würde dies nicht zulassen. Das gute am Systemischen Coaching ist, dass automatisch immer das ganze System mit betrachtet wird.

Es gibt eine große Toolbox aus denen ein Coach sich bedienen kann. Unterschiedliche Menschen mögen unterschiedliche Vorgehensweisen und jedes „Problem“ kann auf unterschiedliche Weise angesehen werden.

Hier möchte ich beispielhaft einige der vielen Arbeitstechniken und Modelle des systemischen Coachings nennen.

Haltung, Kontakt, Demut, Meditation, aktives Zuhören, Schweigen, Stille, Atemtechnik, Köperhaltung, Körpersprache,

Pacing, Reframing, Leading, Wertschätzung, positives Konnotieren, Wertfrei, Haltung, Time Line, Perspektivenwechsel, zirkuläre Fragen, Externalisieren, Anteile aufteilen, Skalierungen, Zusammenfassen, systemische Fragen, Bilder; Metaphern, Aufstellungen,

Wing Wave, Hypnosystemisch, Bodenanker, Reframing, Feedback, Embodyment, Umgang mit Emotionen,

Havard-Konzept, Wertequadrat; OK -OK Modell, Typologien nach dem Riemann – Thomann Modell, das Coaching Haus.

uvm.

Eines dieser Modelle möchte ich im Folgenden genauer erklären. Ich persönlich finde das Modell Coaching Haus sehr gut, wenn dem Klienten das eigentliche Problem nicht so bewusst ist.

Das Coaching Haus in meiner personalisierten Version

Das Coaching Haus ist eine Methode zur klaren Zielformulierung.

Es beschreibt symbolisch ein Haus mit einer Tür /Eingang und 3 weiteren Räumen sowie ein Dach, durch die der Coach seinen Klienten gedanklich führt. Nach Bedarf kann der Klient jederzeit wieder in einen Raum zurückbegleitet werden.

In manchen Räumen kann er länger verweilen und in anderen wiederum kürzer.

Am Ende eines jeden Raumes fasst der Coach die geäußerten Beschreibungen durch Rückfragen zusammen, um Missverständnisse auszuschließen.

Ist der Coachee durch das ganze Haus gedanklich gegangen, führt der Weg automatisch nach „oben“ und eine Zielformulierung sollte klarer sein.

Die Reihenfolge ist nach dem Empfang – Themenklärung unerheblich.

Innerhalb der Räume kann der Coach wieder alle seine vorhandenen Tools und Ressourcen nutzten.

Eingang / Empfang – Themen

Eintritt durch die Eingangstür. Hinter dieser Tür wird begonnen die Themen zu sortieren.

Beispiele:

Worum geht es heute?

Was ist Ihr Anliegen?

Worüber möchten Sie heute mit mir sprechen?

Was kann ich für Sie tun?

Was hat Sie dazu bewegt heute zu kommen?

Welches Thema beschäftigt Sie am meisten?

Ist Ihnen dieses Thema schon in anderen Bereichen begegnet?

Welche Aspekte könnten noch eine Rolle spielen?


Ich habe das Thema XY versanden, ist dies richtig so?

Fehlt noch etwas?

Womit möchten Sie anfangen?

Garderobe – Organigramm

Ist dieser Bereich (das Thema) gut geklärt, geht es in den nächsten Raum. Dieser Raum ist der “Raum des Organigramms“ Hier werden Systeme abgefragt.

Man könnte hier auch den Coachee das Organigramm zeichnen lassen.

Beispiele:

Welche Rolle spielen andere Personen in ihrem Umfeld?

Wer ist alles in diesem Problem involviert?

Wie ist die Beziehung?

Wie sind die Strukturen?

Wie hängen diese Personen zusammen?

Wer könnte noch dazu gehören?

Würden das die anderen Beteiligten auch so sehen?

Wo sehen sie sich?

In welchem Kontext tritt dieses Problem immer wieder auf?


Wer fehlt noch?


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