„Magic Words“ – Methode

Dokumentation einer Coaching-Sitzung

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Zusammenfassung

Im Folgenden beschreibe ich die Methode „Magic Words“ anhand des Anwendungsbeispiels „Hochzeit“ in einer Coaching-Sitzung.

Das Buch „Magic Words“ von Cora Besser-Siegmund hat mich auf die Methode aufmerksam gemacht und mein Interesse geweckt.

Zunächst schaffe ich einen Kontext und erkläre die Methode „Magic Words“ in Anlehnung an das oben genannte Buch. Im zweiten Schritt fasse ich die Fakten der Klientin zusammen.

Danach beschreibe ich die Magic Words Methode anhand des Beispiels „Hochzeit“.

Die Methode habe ich in einem zweiten Coaching-Gespräch angewandt. Die beiden Coaching Termine fanden in einem Abstand von zwei Wochen statt. Beide Coaching-Sitzungen dauerten 60 Minuten. Jeder Termin bestand aus einer Auftragsklärung und der Anwendung von verschiedenen Methoden, die ich während meiner Ausbildung zum systemischen Coach bei InKonstellation gelernt habe. Diese Arbeit enthält zwei Grafiken. Diese verdeutlichen die unterschiedliche Interpretation von einem Wort.

Anhand der Dokumentation der Coaching Sitzung unter Anwendung von „Magic-Words“ soll verdeutlicht werden, welche Macht Wörter haben.

Die Arbeit endet mit einer Selbstreflexion und einem Fazit.

Kontext

Die meisten Menschen kennen die Situation, in der allein die Aussprache eines Wortes schon eine gewisse Reaktion in uns und unsere Mitmenschen hervorruft.

Ein Beispiel soll dies verdeutlichen:

Sobald das Wort „Spinne“ gesagt wird, gibt es meist Frauen oder Mädchen, die laut aufkreischen. Dabei kreischen sie schon, springen zur Seite oder schlagen wild um sich, ohne dass Sie die Spinne überhaupt gesehen haben. Allein der Gedanke an die Spinne, ruft Ekel oder Angst hervor.

Das bedeutet ein Wort kann Emotionen oder Reaktionen auslösen, sowohl positive als auch negative.

Ein positives Beispiel:

Sobald das eigene Lieblingslied im Radio ertönt, wird mitgesungen und ein Lächeln erscheint im Gesicht. Dafür reicht es meistens, wenn nur wenige Wörter des Songs ertönt sind. Häufig sind damit auch Erinnerungen an schöne Momente, z. B die letzte Party verbunden.

Die Wörter haben also eine Auswirkung auf uns Menschen.

Magic Words

Diese Arbeit erfolgt in Anlehnung an das Buch „Magic Words“ von Cora Besser-Siegmund.

Sie stellt in ihrem Buch vereinfacht dar, dass mithilfe von Magic Words, also der „Verzauberung“ von Wörtern minutenschnell Blockaden abgebaut werden können.

Verzaubern bedeutet in diesem Fall, dass Wörter umgepolt und neugestaltet werden können, sodass zukünftig eine positive Konnotation damit einhergeht. Man schafft neue Darstellungsweisen1.

Das Ich des Menschen hat mittels Wörtern und Vorstellungsweisen beziehungsweise deren Inhalten einen Zugriff auf den Energiebereich“.

(Walter Weber)2

Die Wirkung von Wörtern

Sehr vereinfacht erklärt: Unser Gehirn arbeitet in Modulen.

Die Module sind „nicht fest verdrahtet, sondern die einzelnen Gehirnzellen können sich immer wieder neu und anders zu sinnvollen, kohärenten Schaltkreisen kombinieren – je nach Aufgabe.“3

Die Module sollen sich manchmal neu verschalten, denn dadurch können Blockaden abgebaut werden.

Auf der Modulebene ist jedes Wort im Gehirn auch mit Körperreaktionen verschaltet 4

Die Methode „Neurolinguistisches Programmieren“ hilft uns „einen direkten Zugang zu unserem Gehirn und unserem Nervensystem zu finden und uns mit ihm über die Veränderung, die es in uns organisieren soll, in seiner Sprache zu unterhalten“5.

Das Nervensystem reagiert dabei auf unsere fünf Sinne: Fühlen, Riechen, Schmecken, Sehen und Hören.

Dadurch hat der Energiebereich wieder Zugriff auf das zentrale und periphere Nervensystem6.

Klientin

Die Klientin ist 33 Jahre alt und arbeitet als Bürokauffrau in einem mittelständischen Unternehmen. Sie wohnt in einer kleinen Stadt und ist dort seit jeher verwurzelt. Einzig zum Studium hat Sie für drei Jahre in einer Großstadt gewohnt. Sie lebt gemeinsam mit Ihrem Partner in einer Wohnung. Die beiden sind seit viereinhalb Jahren ein Paar. Der Partner von der Klientin ist 35 Jahre alt.
Die Kontaktaufnahme seitens der Klientin erfolgte nach einem meiner Aufrufe in einem Webportal.

Die Klientin und ich haben uns eine Woche nach Kontaktaufnahme, am 19.08.2020 zu einem ersten Gespräch getroffen.

Die Klientin schilderte die Situation, dass sie dem Thema „Heiraten“ sehr negativ gegenüber stehe und dafür keine Erklärung habe.

Als kleines Mädchen trug sie stets einen romantischen Gedanken ans Heiraten in sich. Sie hat festgestellt, dass ihr Partner immer häufiger von dem Thema redet und sich durchaus vorstellen könnte zu heiraten.

Sie selbst merkt, dass es für Sie nicht in Frage kommt.

Die Klientin hat sich selbst darüber gewundert, dass sie Ihren romantischen Glauben an die Ehe verloren habe und reagiert sehr negativ auf das Thema. Es gibt aktuell keinen Zeitdruck eine Entscheidung zu treffen, aber sie wolle sich anschauen, woher die negative Konnotation kommt.

Nachdem wir das Coachinghaus angewandt haben, konnten wir als Anliegen bzw. Zielvereinbarung definieren:

Ich möchte Klarheit darüber haben, weshalb ich Heiraten als so negativ empfinde.

Das Coaching-Gespräch hat insgesamt 60 Minuten gedauert und ich habe im Verlauf verschiedene, systemische Fragen angewandt.

Auf die erste Coaching-Sitzung wird nicht tiefer eingegangen, da der Schwerpunkt dieser Arbeit auf der Methode „Magic Words“ liegen soll.

Am Ende der ersten Sitzung habe ich der Klientin angeboten, in einer zweiten Sitzung mit der Methode „Magic Words“ zu arbeiten. In Vorbereitung auf die Methode habe ich der Klientin den Auftrag gegeben eine Stresswortliste zu dem oben genannten Thema zu erstellen.

Dazu sollte die Klientin auf einem Blatt Papier die Worte aufschreiben, die ihr zu dem Thema Hochzeit einfallen.

Zweite Coaching Sitzung

02.09.2020, 60 Minuten, Oberhausen

Die zweite Coaching Sitzung fand zwei Wochen nach dem ersten Termin statt.

Zu Beginn habe ich der Klientin ein Glas Wasser angeboten und sie gefragt, wie es ihr seit unserem letzten Gespräch ergangen ist und worauf Ihre Aufmerksamkeit liegt. Der Klientin ging es gut. Sie hat erzählt, dass sie sich viele Gedanken im Nachgang zu unserer ersten Sitzung gemacht habe. Sie wirkte sehr offen für die Anwendung, der ihr bis dato unbekannte Methode „Magic Words“.

Als Ziel für die Sitzung wurde vereinbart:

Ich möchte positive Gedanken in Bezug auf mein Stresswort haben.

Die Klientin hatte wie vereinbart eine Stresswortliste erstellt.

Myostatik-Test

Die Stresswortliste wurde im ersten Schritt anhand eine Muskeltests, genannt Myostatik- oder O-Test überprüft.

Dadurch soll sichergestellt werden, dass „die Stressoren einer möglichen Erfolgsblockade als auch die richtigen Impulse für den Weg zum Ziel punktgenau7 gefunden und angestoßen werden können.

Die Klientin bildet dazu mit dem Daumen und dem Zeige- oder Mittelfinger ein „O“. Dieses „O“ wird mit Kraft zusammengehalten8. Der Coach prüft, ob das „O“ bei den unterschiedlichen Aussagen hält.

Der Coach und die Klientin sitzen sich versetzt gegenüber (wie zwei aneinander vorbeifahrende Züge). Elektrische Geräte sowie Quarz-Uhren müssen abgelegt werden. Die Klientin sollte im Vorhinein genügend Flüssigkeit zu sich genommen haben. Daher hatte ich ihr zu Beginn der Sitzung ein Glas Wasser angeboten.

Zunächst wurde das Grundkraftniveau getestet, damit beide, Coach und Klientin, einen Eindruck von der gegenseitigen Kraft erhalten.

Die Klientin hatte genügend Kraft in ihrem Daumen und Zeigefinger, sodass keine Thymusdrüsen-Stimulation notwendig war.

Stresswortliste

▪ Hochzeit

▪ Treue

▪ Lebenslang

▪ Ehepaar

▪ Ehe

▪ Verheiratet

▪ Verpflichtung

▪ Versprechen

Bei zwei Wörtern hat sich das „O“ öffnen lassen: Hochzeit und Versprechen.

Da sich das „O“ bei dem Wort Hochzeit am schnellsten geöffnet und am wenigsten Widerstand gezeigt hat, haben wir das Wort für die Methode „Magic-Words“ ausgewählt.

Wortstrukturanalyse

Ich habe der Klientin ein Blatt Papier, Buntstifte, einen schwarzen Edding, Bleistifte und Kugelschreiber hingelegt. Außerdem habe ich die Klientin gefragt, ob Sie selbst schreiben und malen möchte oder ob ich das für sie übernehmen soll.

Die Klientin hat sich dazu entschieden, selbst die Wörter zu zeichnen.

Ich habe Sie gebeten gemeinsam mit mir zu überlegen, wie Sie das Wort Hochzeit geschrieben sieht. Ich habe mit ihr die Wortstrukturanalyse9 gemacht, indem ich sie gefragt habe, wie groß die Buchstaben sind, welchen Schrifttyp diese haben, welche Farbe, wie die Anordnung ist, etc..

Des Weiteren habe ich sie gefragt, was für sie die Schwere ausmacht. Daraufhin hat die Klientin gesagt, dass sie denkt, dass sie sich bei einer Hochzeit fühle, als würde sie ein Gefängnis betreten. Daher hat sie das Wort mit Gefängniskugeln ergänzt.


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1 Vgl. Besser-Siegmund (2012): Magic Words, Jungfermann, Paderborn 2012.
2 Besser-Siegmund (2012): Magic Words, Jungfermann, Paderborn 2012. S.21
3 Besser-Siegmund (2012): Magic Words, Jungfermann, Paderborn 2012. S.22
4 Besser-Siegmund (2012): Magic Words, Jungfermann, Paderborn 2012. S.25
5 Besser-Siegmund (2012): Magic Words, Jungfermann, Paderborn 2012. S.27
6 Vgl. ebenda.
7 Besser-Siegmund/Siegmund (2015): 73.
8 Vgl. ebenda.
9 Vgl. Besser-Siegmund (2012): 77f.