angewendet auf die Arbeitslebensgestaltung
Abschlussarbeit von Ina Viola Gamp, als PDF lesen
Hintergrund zur Life Design Thinking Methode
Ursprung & Anwendung
Life Design Thinking wurde von Bill Burnett und Dave Evans an der Stanford University in San Francisco als Unterrichtsfach entwickelt. Prinzipien aus dem Design Thinking wurden hier auf die Lebensplanung, insbesondere die Gestaltung des Arbeitslebens angewendet.
Die Methode erstreckt sich über einen Zeitraum von ca. 3 Monaten und bedarf intensiver Arbeit des Coachees.
Als Gruppencoaching ebenfalls anwendbar.
Die Methode kann zur gezielten Verbesserung des Arbeitslebens, zur Jobfindung in jedem Alter und auf jeder Karrierestufe herangezogen werden.
Adressatenkreis
Ursprünglich wurde die Methode entwickelt um Universitätsstudenten einen Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen, dass wirklich zu Ihnen passt.
Diese Methode wird aber auch für Menschen jeglicher Altersklasse und Bildungsgrades mittlerweile herangezogen, um ein sinnerfülltes glückliches Leben zu ermöglichen, ohne das bestehende von Grund auf ändern zu müssen.
Grundprinzipien
Ein gut designtes Leben, ist ein Leben, dass Sinn ergibt. Es ist ein Leben, in dem zusammenpasst, wer man ist, woran man glaubt und was man tut.
▵ Sei neugierig (Neugier)
▵ Probiere Dinge aus (Handlungsneigung)
▵ Probleme brauchen Reframing (Reframing)
▵ Vergiss nicht, dass es ein Prozess ist (Achtsamkeit)
▵ Bitte um Hilfe (Radikale Kooperation)
Wie läuft die Methode ab?
Dashboard/Skalierungsfrage
Wie bewertet man sein jetziges Leben in Bezug auf Arbeit, Spiel, Liebe und Gesundheit
Verfeinerung
Anhand von Fragen werden die einzelnen Bereiche durch den Coachee genauer beschrieben:
▵ Wie empfindest du die Ausprägungen auf deinem Dashboard?
▵ Sind sie in der Balance oder außer Balance nach deiner Definition?
▵ Sind ein paar Bereiche voll oder nahezu voll? Fühlt sich das gut oder schlecht an?
▵ Sind einige Bereiche leer? Wie fühlt sich das an?
▵ Welche Bereiche bedürfen einer Handlung, Verbesserung oder Neuentdeckung?
▵ Welche Barrieren stehen dir vielleicht im Wege?
▵ Welche kleinste Veränderung könntest du ausprobieren, einfach so und in die Tat umsetzen?
▵ Gibt es spezifische Probleme, die du angehen möchtest?
Dashboard/Skalierungsfrage
Mit welchem Zustand der einzelnen Bereiche würdest du dich zukünftig wohlfühlen?
Baue deinen Kompass
Kurs setzen
Um seinen Kompass aufzubauen, ist es wichtig zu wissen wer man ist, was man glaubt und was man macht.
Dies benötigt man, um seinen Kurs immer wieder neu setzen zu können, oder überprüfen zu können, ob man noch mit sich im Reinen ist.
Arbeitssicht
Der Coachee beantwortet in ca. 30 min folgende Fragen:
▵ Warum arbeitest du?
▵ Wie definierst du gute Arbeit, für die es sich lohnt seine Zeit zu geben?
▵ Was hat Erfahrung, Wachstum und Erfüllung damit zu tun?
▵ Wie steht deine Arbeit in Beziehung zu Einzelnen, anderen Menschen und der Gesellschaft?
▵ Was hat Geld damit zu tun?
Lebenssicht
Der Coachee beantwortet in 30 min. folgende Fragen:
▵ Was ist die Bedeutung und der Sinn des Lebens?
▵ Wie passen da Familie, das Land und die ganze Welt rein?
▵ Welche Rolle spielt Glück, Sorgen, Gerechtigkeit, Ungerechtigkeit, Liebe, Frieden und des Streben im Leben?
▵ Welche Beziehung besteht zwischen dem Individuum und anderen?
▵ Gibt es eine höhere Gewalt und wenn ja, welchen Bezug hat sie zu deinem Leben?
Norden festlegen
Wenn Lebens- und Arbeitssicht zusammenpassen, ist es einfacher seinen persönlichen Norden zu definieren, an dem man sich ausrichten kann.
Der Coachee reflektiert nun seine persönliche Lebens- und Arbeitssicht und nimmt gegebenenfalls Änderungen vor.
Der Coachee beantwortet dafür schriftlich folgende Fragen:
▵ Wo komplementieren sich deine persönliche Lebens- und Arbeitssicht?
▵ Wo geraten sie aneinander?
▵ Gibt es eine Sicht, die die andere mitzieht? Wie?
Kreiere dein Gute-Zeiten-Journal
Gute-Zeit-Journal erstellen
Leider gibt es kein GPS, was einen genau dahin führt, wo man hinmöchte im Leben. Man kann nur auf kleine Zeichen am Wegesrand achten um seinen eigenen Weg zu finden.
Die ersten Zeichen sind persönliches Engagement und Energie.
Um diese herauszufinden führt der Coachee 3 Wochen lang ein tägliches Aktivitäten Log-Buch.
Der Coachee notiert darin, wann er/sie engagiert oder im Flow war, voller Energie oder gelangweilt und was er genau während dieser Zeit macht.
Er/Sie sollte dies mindestens alle paar Tage eintragen.
Am Ende einer jeden Woche schreibt er/sie seine/ihre Reflexionen auf und notiert bei welchen Aktivitäten er/sie voller Energie ist und bei welchen nicht.
Bei welche Aktivitäten war der Coachee im Flow?
Welche Aktivitäten haben ihm/ihr mehr Energie gegeben?
Welche Aktivitäten entzogen ihm/ihr Energie?
Gibt es Überraschungen bei den Reflexionen?
Danach werden 6 Nahaufnahmen gemacht und genauer hingeschaut, bei den Aktivitäten bei denen der Coachee voller Energie (3 Höhepunkte) ist und bei welchen er es nicht ist (3 Tiefpunkte).
Hierbei hilft die APIOU-Methode:
Aktivitäten:
Was wurde gemacht?
War es eine strukturierte oder unstrukturierte Tätigkeit?
War der Coachee eine treibende Kraft oder ein Teilnehmer?
Personen:
Wer war noch dabei?
Welche Rolle haben sie gespielt bei der Erfahrung?
Interaktionen:
Waren Menschen oder Maschinen beteiligt?
War die Interaktion formell oder informell?
Objekte:
Wurden Objekte oder Geräte genutzt? Welche?
Umfeld:
An welchem Ort war es?
Wie hat sich dieser angefühlt?
